Quelle: www.max-drischner.de mit freunlicher Genehmigung von Konzertorganist Matthias Müller

Drischner, Max

(1891 - 1971)

1891 Geboren am 31. Januar in Prieborn/Schlesien.
1910 Abitur am Gymnasium in Strelen und Beginn des Meinungsaustauschs und Briefwechsels mit Albert Schweitzer.
1911 Theologiestudium in Leipzig und Breslau.
1914 Musikstudium in Berlin, u.a bei Wanda Landowska und Paul Hielscher mit Hauptfach Cembalo.
1916 Kriegsdienst. Verlust eines Fingerglieds. Nach dem Krieg Selbststudium und Orgelunterricht bei Musikdirektor Hielscher in Brieg.
1924 Kantor und Organist an St. Nicolai, Brieg.
1926 Restaurierung der Michael-Engler-Orgel (1724, III/P 55) in Brieg nach den Erkenntnissen der Orgelbewegung.
1929 Erstes Treffen mit Albert Schweitzer.
1930 Erste Drucklegung von Orgelkompositionen bei Littmann, Breslau.
1932 Treffen mit Albert Schweitzer in Straßburg.
1933 Drischner komponiert euphorisch die Variationen über das Deutschlandlied zum Tag der Arbeit.
1942 Ernennung zum Kirchenmusikdirektor.
1945 Flucht zunächst nach Prieborn, dann weiter ins Glatzer Bergland.
1946 Vertreibung aus Schlesien.
1947 Kantor und Organist in Herrenberg. Kontakte zum Schultheiss-Verlag, Tübingen dieser beginnt die Herausgabe seiner Werke. Schwere Krankheit.
1954 Drischner besucht Albert Schweitzer in Günsbach im Elsaß.
1955 Kantor in Goslar.
1956 Kulturpreis durch die Stadt Goslar. Erste Orgelkonzerte in der Klosterkirche Grauhof in Goslar. Dort Kontakte zu den Franziskanern.
1971 Gestorben am 25. April in Goslar.

Persönliche Freundschaft mit Albert Schweitzer. Anhänger der Orgelbewegung der ersten Stunde. Komponist von Orgel- und Chorwerken, große Bekanntheit erlangte die "Brieger Christnacht", eine Vertonung des Weihnachtsevangeliums.
Seine "nordischen" Kompositionen waren auch zur Ausgestaltung nationalsozialistischer Feiern gedacht.
Kulturpreis der Stadt Goslar 1956. Gute Kontakte
verbanden ihn mit Norwegen.
Mit seinem Jugendchor in Brieg setzte Drischner Akzente in der Singbewegung innerhalb der evangelischen Kirche, u.a. wurde dort auch der gregorianische Choral gepflegt, den Drischner in Beuron kennenlernte.
Der Stuttgarter Orgelprofessor Dr. Hermann Keller spielte und schätzte die Werke Drischners.

Auf der Seite www.max-drischner.de des Konzertorganisten und Kirchenmuskers Matthias Müller gibt es viele gescannte Fotos aus dem Leben von Max Drischner.

Orgelwerke

Verschiedene Orgelwerke Drischners wurden bei der Tübinger Edition Schultheiss herausgegeben. Sie sind seit 1995 beim Musikverlag Thomi-Berg, Planegg bei München erhältlich (vgl. CLS Verlagsnummern)

- Chaconne f-moll, CLS 246
- Achtzehn Choralvorspiele für Orgel mit Pedal CLS 280
- Choralvorspiele für Dorforganisten für Orgel (Harmonium) oder Klavier. CLS 202
- Glatzer Variationen, CLS 178,
Variationen über: - Schönster Herr Jesu - O laufet ihr Hirten - Gelobt sei Gott
- Lobe den Herren Choralfantasie, CLS 177,
- Nordische Fantasie a-moll, CLS 229,
- Nordische Kanzonen. 2 Bände. CLS 244+245.
- Nordische Toccata und Fuge g-moll. CLS 221.
- Norwegische Variationen. CLS 242.
- Norwegische Volkstonsuiten. CLS 243.
- Partiten über zwei Weihnachtslieder. CLS 170.
Es ist ein Ros entsprungen + In dulci jubilo
- Passacaglia c-moll. CLS 247.
- Präludium und Fuge a-moll. Albert Schweitzer gewidmet. CLS 173
- Sonnenhymnus (Passacaglia E-Dur). CLS 220
- Choralfantasie: Vom Himmel hoch, da komm ich her. CLS 234
- Choralfantasie: "Wie schön leuchtet öder Morgenstern" CLS 210
- Choralpartiten: "Jesu meine Freude" und "Befiehl du deine Wege". CLS 390



weitere Orgelwerke

- Variationen über die deutsche Nationalhymne, Littmann, Breslau, 1933
- Toccata und Fuge (1938) Ingolv Nilssen gewidmet. Bärenreiter. Kassel. 1943.
identisch mit Nordische Toccata und Fuge g-moll. CLS 221
- 4 tientos von Antonio de Cabezon. Für Orgel, mit oder ohne Pedal : Kleinorgel, Harmonium oder Klavier, Cembalo, Klavichord oder Streichquartett (Streichorchester, auch mit anderen instrumenten) oder Instrumente aller Art, auch Zupfinstrumente.Hrsg.: Max Drischner. Tubingen : C.L. Schultheiss, 1953.

Beitrag in: Sunday by Sunday, Vor-und Nachspiele für den Gottesdinst, Hinrichsen, London-New York, 1965
-Toccata in A-Dur für Orgel (1916)

- Die Kunst der Fuge von J.S. Bach in Bearbeitung für Orgel vierhändig von Max Drischner. Manuskript (verloren)

- Präludium und Fuge in a-moll, 1935, Manuskript

Präludium, Fuge, Chaconne in G-Dur, Mauskript

Choralvorspiel: Mir ist Erbarumung widerfahren, Prieborn 1945

Quellen/Links

- Max Drischner : Ein schlesischer Kantor (1891-1971). Leben und Wirken nach zeitgenössischen Dokumenten und Erinnerungen. Friedrich Kudell. Arbeitsgemeinschaft Musik in Ostwestfalen-Lippe. Vlotho. 1987

- William James Wilson: The chorale-based organ music of Max Drischner. Thesis (D.M.A.)--University of Rochester. Diplomarbeit.

- Kompositionen von Max Drischner. Broschüre mit Informationen. C.L. Schultheiss, Tübingen, 1956, 15 S.

- http://www.max-drischner.de/index.html eine Seite über Max Drischner von Konzertorganist und Kirchenmusiker Matthias Müller.

- http://www.thomi-berg.de/komponisten/Biographien/M_Drischner.htm

- Stefan Zöllner: Orgelmusik im nationalsozialistischen Deutschland. Europäische Hochschulschriften, Bd. 187. Peter Lang, Frankfurt, 1999.

- Michael Gerhard Kaufmann: Orgel und Nationalsozialismus. Musikwissenschaftliche Verlags-Gesellschaft mbH, Kleinbittersdorf, 1997