Riegel, Friedrich Samuel

(1825-1907)

1825 Geboren am 1. Oktober in Regensburg.
Besuch der Lateinschule und der Gewerbeschule in Regensburg.
Seminar Altdorf. Lehrertätigkeit.
Schüler von Bühling in Regensburg. Schüler von Johann Georg Herzog (1822-1909)
in München.
1853 Organist an der Barfüsserkirche in Augsburg.
1854 Kapellmeister der protestantischen Kirchen Augsburg auf Empfehlung seines Vorgängers Karl Ludwig Drobisch.
1856 Riegel spielt zusammen mit Jakob Adam Seitz, Johann Georg Frech und dem Ulmer Münsterkantor Dieffenbacher das erste öffentliche Konzert an der neuen WALCKER-Orgel, op. 144, III/P 100 (mit legendärem Doppelpedal), damals die größte Orgel der Welt.
1858 Kantor und Organist an der Matthäuskirche in München. Professor am Konservatorium.
1900 Ruhestand.
1907 Gestorben am 10. April.

Riegel komponierte geistliche Chormusik und betätigte sich als Liedforscher. Mit Ludwig Schoeberlein Herausgeber des "Schatz des liturgischen Gemeinde- und Chorgesangs", Vandenhoeck & Ruprechtsverlag, Göttingen, 1865.
Riegel war auch als Orgelrevident tätig z.B.
1868 Pfaffenhofen/Ilm, STEINMEYER IIP/23, op. 75

Orgelwerke

op. 1: Zehn Praeludien für die Orgel, Böhm&Sohn, Augsburg, 1860
gewidmet Dr. Johann Georg Herzog (1822-1909).
op. 2: Phantasie und Fuge d-moll für die Orgel, Böhm&Sohn, Augsburg
op. 8: Sieben Präludien für die Orgel, Böhm&Sohn, Augsburg, 11 S., 1861
Gewidmet Franz Lachner.
op. 24: Sechs Fugen für die Orgel, Beyer&Söhne, Langensalza, 1890

Cadenzen, Versetten, Präludien und Fugen für die Orgel. Central-Schulbücher-Verlag, München, 1864. 118 S.
Cadenzen, Versetten, Präludien und Fugen für die Orgel ausgewählt. Pustet. Regensburg. 1881. 119 S.
Cadenzen, Versetten, Präludien und Fugen für die Orgel ausgewählt. Pustet. Regensburg. 1897. 141 S.

Praxis organoedi in ecclesia (Praxis des kirchlichen Orgelspiels) drei Bände
eine Auswahl von Orgelstücken vorzugsweise der namhaftesten Meister des 16. und 17. Jahrhunderts ; nach den Kirchentonarten und in fortschreitender Übung von kürzeren und leichteren zu längeren und schwereren Sätzen gesammelt
Praxis organoedi in ecclesia/1 : Dorische Tonart. Brixen. 1869.
Praxis organoedi in ecclesia/2 : Phrygische Tonart. Brixen. 1870
Praxis organoedi in ecclesia/3. Ionische, Aeolische u. Mixolydische Tonart. Brixen. 1872.

Münchner Orgelbuch. Musik des 19. und 20. Jahrhunderts aus evangelischen Kirchen Münchens, Hrsg.: Grill, Michael, Thomi-Berg Musikverlag, München (TB 969), 2008. Darin enthalten:

Beiträge in "Präludienbuch" zunächst für Lehrer-Bildungsanstalten umgearbeitet, vermehrt und verbessert von Karl Deigendesch.
Nr. 46 Präludium e-moll

Quellen

- Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München
- Beckmann: Orgelrepertorium

- Frank/Altmann: Tonkünstlerlexikon
- Michael Grill: 200 Jahre evangelische Kirchenmusik in München 1799–1999. München 1999, bes. S. 130–136
- Günther Grünsteudel, „Cantate Domino canticum novum“. Zur Geschichte der Musikpflege bei St. Anna, in: St. Anna – eine Kirche und ihre Gemeinde, 2011
- Zur Geschichte des Choralvorspiels. August Scheide. Hildburghausen. 1923.
- http://www.stadtlexikon-augsburg.de