Quelle: Schwäbischer Sängerbund, Silcher-Museum,
Silcherstraße 49, 71384 Weinstadt-Schnait
Frech, Johann Georg
(1790-1864)
1790 Geboren am 17. Januar in Kaltental (Stuttgart). Sohn
eines Uhr- und Orgelmachers.
Gymnasium in Stuttgart. Studium in Stuttgart, Violine, Flöte, Cello, Klavier,
Orgel.
1806 Lehrgehilfe in Degerloch und Musikunterricht bei Justin Heinrich Knecht
in Stuttgart.
Bekanntschaft mit Carl Maria von Weber (1786-1826), der zu dieser Zeit am Stuttgarter
Hofe wirkte.
1810 Gesangslehrer für angehende Lehrer in Stuttgart.
1811 Lehrgehilfe in Esslingen und Musiklehrer am neuerrichteten Esslinger Lehrerseminar.
1813 Feste Anstellung als Musiklehrer am Lehrerseminar Esslingen.
1820 Städtischer Musikdirektor und Organist an der Esslinger Stadtkirche
St. Dionys.
1827 Gründung des Esslinger Liederkranzes.
1828 Herausgabe des "Vierstimmigen
Choralbuchs" für Orgel- und Clavierspieler, oder Melodien zu sämtlichen
Liedern des öffentlichen Gesangbuchs der evangelischen Kirche in Württemberg
mit Konrad Kocher und
Friedrich Silcher.
Darin 21 Melodien von Frech.
1831 Orgelrevident des Neckarkreises.
1844 Herausgabe des "Neuen Württembergischen Choralbuchs" für
die württembergische Landeskirche mit Konrad
Kocher und Friedrich
Silcher. 22 Choräle sind von Frech komponiert.
1851 Herausgabe des "Orgelspielbuch"
zusammen mit Konrad Kocher
und Friedrich Silcher.
1856 Frech spielt zusammen mit Jakob
Adam Seitz, Friedrich
Riegel und dem Ulmer Münsterkantor Dieffenbacher das erste öffentliche
Konzert an der neuen WALCKER-Orgel,
op. 144, III/P 100 (mit legendärem Doppelpedal), damals die größte
Orgel der Welt.
1860 Jubiläums- und Abschiedsfeier zum Eintritt in den Ruhestand, Verleihung
der Ehrenmigliedschaft des Schwäbischen Sängerbundes und Gründung
einer Frech-Stiftung.
1863 Verleihung der goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft am 23.
August durch den Württembergischen König Wilhelm.
1864 Gestorben am 23. August in Esslingen. Nachfolger
Frechs wurde Christian Fink,
der von Leipzig nach Esslingen gerufen wurde.
Schüler Frechs waren u.a. Christian
Burkhardt, Andreas
Barner, Karl
Friedrich Breuninger und Johann
Zundel
Frech war ein äußerst produktiver
Komponist in allen Gattungen, wie z.B. Messen, Kantaten, Psalmen und chöre.sein
Werk umfaßt 622 Titel.
Am Seminar unterrichtete Frech im Laufe seines
langjährigen Wirkens ca. 2000 Seminaristen.
Hohe Popularität durch die Leitung der Musikfest in Esslingen.
Frech war auch als Orgelrevident in Württemberg eingesetzt. Nachgewiesen
sind Tätigkeiten:
1840 Bolstern b. Saulgau, Orgelreparatur durch RUEF.
1845 Merklingen, Umbau der SCHMAHL-Orgel durch SCHÄFER (Göppingen).
1847 Neenstetten, Umbau der SCHMAHL-Orgel durch SCHÄFER (Göppingen).
1848 Setzingen, Umbau der SCHMAHL-Orgel durch SCHÄFER (Göppingen).
1852 Laichingen, Stadtkirche St. Alban, Orgelneubau durch SCHÄFER (Heilbronn)
mit II/30 P.
1855 Weilersteußlingen, Neubau der GOLL-Orgel.
1858 Bräunisheim,
Neubau der SCHÄFER-Orgel.
1859 Bernstadt, Umbau der SCHMAHL-Orgel durch LINK.
Orgelwerke
"Vor- und Nachspiele für die Orgel, nebst 24 Choral-Intonationen
und Choral-Schlüssen", Seeger, Esslingen, 1827.
Heft 1. 31 Seiten - enthält freie und choralgebundene Orgelwerke
Heft 2. 31 Seiten - Heft 3. 60 Seiten enthalten freie
Orgelwerke
choralgebundende Werke aus Heft 1:
No. 1: Vier kurze Sätze als Intonationen oder Schlüsse
zu Chorälen.
No. 2: Andante.
No. 3: Figurierter Choral: Wachet auf! So ruft die Stimme.
No. 6: IV Variationen über den Choral: Wer nur den lieben Gott läßt
walten.
No. 9: Figurierter Choral: Freu dich sehr, o meine Seele.
No. 12: Figurierter Choral: Ach, was soll ich armer Sünder machen.
No. 15: Figurierter Choral: Ein feste Burg ist unser Gott.
No. 18: Befiehl du deine Wege.
No. 19: VII Variationen über den Choral: Lobe den Herren. Für Geübtere.
Die choralgebundenen Werke sind als Auszug im Reprint beim
Maltzahn'schen Musikverlag erschienen
Beiträge im Vierstimmigen
Choralbuch von 1828:
-No 5. Allegretto G-Dur - No. 16 Allegro moderato E-Dur
Beiträge im "Orgelspielbuch".
Eine Sammlung von kirchlichen-classischen Orgelstücken mit Konrad
Kocher und Friedrich
Silcher.
Nr. 78 Larghetto fis-moll - Nr. 159 Larghetto cantabile G-Dur
- Nr. 161 Andante F-Dur
Freie Orgelmusik der Romantik - Band I Carus 40.592
- Nachspiel in C - Vorspiel
in G
Freie Orgelmusik der Romantik - Band II Carus 40.593
- Nachspiel in f - Vorspiel in Des - Vorspiel
in A - Vorspiel in E - Vorspiel in F - Vorspiel in Ges - Vorspiel in As - Vorspiel
in b - Vorspiel in H
CAECILIA - 100 Kompositionen für Orgel. Hrsg. C. Schweich.
Edition Breitkopf 1368.
darin Nr. 11 Larghetto cantabile G-Dur
Quellen
- Johann Georg Frech: (1790 - 1864); der erste Musiklehrer
am Esslinger Lehrerseminar. Karl Eberhard Oehler. Carus-Verlag, Stuttgart, 1995.
- Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_Frech
- K. Eberhard Oehler "Der Esslinger Musiker Johann Georg Frech" in
Esslinger Studien Zeitschrift 35 1996, Thorbecke, Sigmaringen.
- CD Booklet "Orgelwerke der Romantik aus Württemberg", K. Eberhard
Oehler.
- Zur Geschichte des Choralvorspiels. August
Scheide. Hildburghausen. 1923.
- ORGELN in Württemberg. H. Völkl. Hänssler. Neuhausen-Stuttgart.
1986.
- Historische Orgeln in Ulm und Oberschwaben : Pfeifenorgeln im Alb-Donau-Kreis,
Ulm, Hayingen und Zwiefalten von Wolfgang Manecke und Johannes Mayr, Süddeutsche
Verlagsgesellschaft, Ulm 1999
- Historische Orgeln im Dreiländerkreis Sigmaringen. Wolfgang Manecke,
Mark Vogl. Gmeiner-Verlag. Messkirch. 2010
- Zur Geschichte des Choralvorspiels. August Scheide. Hildburghausen. 1923.
Hörbeispiele
Andante Cantabile F-Dur an der HEINTZ-Orgel, II/P 23, 2008
Adagio C-Dur an der historischen LINK-Orgel, op. 89, I/P 7, 1883