Silcher, Friedrich

(1789-1860)

1789 Geboren in Schnaidt im Remstal (bei Waiblingen) als Sohn des Lehrers Karl Johann Silcher.
1803 Lehrergehilfe in Geradstetten.
1806 Lehrergehilfe in Fellbach bei Nikolaus Ferdinand Auberlen.
1808 Privatlehrer in Schorndorf bei Joseph Freiherr von Berlichingen.
1809 Anstellung als Lehrer an der Mädchenschule in Ludwigsburg, dort Bekanntschaft mit Carl Maria von Weber.
1810 Musikunterricht am Seminar in Ludwigsburg u.a bei Konradin Kreutzer.
1815 Musiklehrer in Stuttgart. In Stuttgart Bekanntschaft mit Johann Nepomuk Hummel.
1817 Universitätsmusikdirektor in Tübingen.
1819 Bewerbung um die Stelle als Stuttgarter Stiftskantor, die dann Konrad Kocher erhielt. Gesangslehrer im evangelischen Seminar und im katholischen Konvikt.
1828 Herausgabe des "Vierstimmigen Choralbuchs" für Orgel- und Clavierspieler, oder Melodien zu sämtlichen Liedern des öffentlichen Gesangbuchs der evangelischen Kirche in Württemberg mit Konrad Kocher und Johann Georg Frech.
1829 Gründung und Leitung der Akademischen Liedertafel (Männerchor) in Tübingen, deren Leiter er bis 1847 blieb.
1839 Gründung des Oratorienvereins Tübingen.
1852 Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität Tübingen.
1851 Herausgabe des "Orgelspielbuchs". Eine Sammlung von kirchlichen-classischen Orgelstücken mit Konrad Kocher und Johann Georg Frech.
1860 Ritterkreuz des Friedrichsordens. Gestorben in Wildbad. Nachfolger als Universitätsmusikdirektor wird Otto Scherzer.

Silcher komponierte in vielen Gattungen, vorallem im Bereich der Lied-, Choral und Chorkomposition und betätigte sich auch als Volksliedforscher. Einige seiner Lieder sind ins allgemeine Liedgut übergegangen, so etwa die "Ich weiß nicht was soll es bedeuten", "Ännchen von Tharau", "So nimm den meine Hände".

Orgelwerke

Beiträge im Vierstimmigen Choralbuch
Nr. 19: Andante aus Mozart's Requiem
Nr. 20: Grave aus dem "Stabat Mater" von Pergolesi
Nr. 23: Poco Adagio Es-Dur

Beiträge im Orgelspielbuch:
Nr. 20: "Freu dich sehr, o meine Seele"
Nr. 22: "Ein feste Burg"
Nr. 169: Poco Adagio Es-Dur
Nr. 184: Aus Mozarts Requiem

Sämtliche Orgelstücke (Orginalkompositionen und Bearbeitungen) (Laukvik) Carus (CV 80.121/00)

Orgelstücke und Bearbeitungen (Janca/Jess) Pro Organo (PO 1018)
Andante F-Dur - Moderato G-Dur - Andante g-moll - Andante A-Dur

Quellen

- Signatur 2021 von Dr. Volker Jehle aus der Musikhistorischen Sammlung Jehle, Stauffenberg-Schloss Albstadt-Lautlingen
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Artikel „Silcher, Friedrich“ von Weber. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 319–324
- "Friedrich Silcher - Lehrer, Universitätsmusikdirektor, Komponist" in Schwäbische Lebensbilder 1991, 344 S., 15 Bildtafeln, ISBN 978-3-17-011203-2.
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http://www.silcher-museum.de/